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Dramatik bis zur letzten Sekunde für Wollinger und Lieb bei der Wechselland Rallye

Der 3. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft entwickelte sich für die beiden Fahrerduos des Auto Lieb Rallye Teams völlig unterschiedlich. Durch jeweilige Klassensiege bei der vorhergehenden Rallye beflügelt, kamen Daniel Wollinger / Bernhard Holzer und Christoph Lieb / Cathi Schmidt mit hohen Erwartungen in die Oststeiermark. Während Wollinger den Sieg in der 2WD-Wertung auf der letzten Sonderprüfung trotz Ausritts gerade noch ins Ziel retten konnte, kam an selber Stelle für Lieb nach einer fulminanten Aufholjagd das plötzliche Aus

Die Wechselland Rallye zeigte sich für Daniel Wollinger und Bernhard Holzer im Renault Clio Maxi R3 als ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach einem harten Kampf mit Simon Wagner konnte das Duo zum Schluss die Oberhand in der 2WD-Wertung behalten

Dabei verlief der Start in die erste Sonderprüfung am Freitag Nachmittag noch nicht nach dem Geschmack des Steirers. Mit der fünften Zeit im Feld der zweiradgetriebenen Fahrzeuge konnten die beiden nicht nahtlos an die Zeiten der Lavanttal Rallye vor drei Wochen anschließen. Das sollte sich im Verlauf des ersten Tages noch ändern, denn mit zwei hart erkämpften 2WD-Bestzeiten holte sich das Duo die Zwischenführung nach der ersten Etappe. Der Laßnitzthaler zeigte sich im nächtlichen Service angriffslustig: „Die schlechte Zeit auf der ersten SP hat mich extrem geärgert. Da war ich irgendwie noch nicht ganz bei der Sache. Daraufhin habe ich Bernhard gebeten, sich richtig fest anzuschnallen, denn von da an gab es nur noch volle Attacke. Mit einer Führung zu übernachten ist halt doch immer am schönsten!“

Wie sich zum Schluss herausstellen sollte, war der erste Tag jedoch nur der Auftakt zu einem hoch dramatischen Verlauf am Samstag. Nach der ersten Sonderprüfung in der Früh belegte Simon Wagner ex aequo mit Daniel den ersten Rang in der stark besetzten 2WD-Klasse. Die beiden Youngster wechselten daraufhin ein paar Mal die Führung und blieben stets innerhalb von wenigen Sekunden. Mit gerade einmal einer Sekunde Vorsprung nahmen Wollinger und Holzer die letzten vier SPs – inklusive des spektakulären Haideggendorfer Sprungs – in Angriff.

Doch dann schlug das Schicksal in Form eines Krümmerbruchs beinhart zu. Das Duo rettete sich noch in den Servicepark, wo die Mechaniker bereits mit dem Schweißgerät auf den Clio warteten. Mit vereinten Kräften gelang es, den Boliden wieder halbwegs zusammenzuflicken und für die abschließenden beiden SPs fahrbereit zu machen. Der geschweißte Krümmer hielt auch dem zweiten Jump stand, jedoch schmolz der Vorsprung vor der abschließenden Powerstage auf 1,4 Sekunden zusammen.

Und das große Finale sollte die Nerven der Crew noch ein weiteres Mal bis aufs Äußerste anspannen. Bei einem Ausritt auf den letzten Kilometern der abschließenden SP erkundeten die Beiden die malerische Landschaft abseits der Strecke und verloren dabei wertvolle Sekunden. Die drei Zusatzpunkte für den Sieg bei der Powerstage mussten somit an Simon Wagner abgegeben werden. Den 2WD-Gesamtsieg konnten Wollinger und Holzer jedoch mit dem winzigen Vorsprung von 1,2 Sekunden erobern und somit die Meisterschaftsführung weiter ausbauen. Ein überglücklicher Daniel Wollinger im Ziel: „Diese Rallye war Spannung pur! Ich möchte mich für die grauen Haare der Mechaniker und Freunde entschuldigen. Für mich war es ein ständiges Auf und Ab und der Kampf mit den beiden Wagner-Brothers könnte nicht aufregender sein. Auf ein Hoch mit der 3. Gesamtzeit bei der SP Dechantskirchen folgte das Problem mit dem gebrochenen Krümmer. Danach der Ausritt auf der Powerstage und dann doch noch der Sieg mit 1,2 Sekunden Vorsprung. Ich kann mich nur bei den Mechanikern für die flinken Hände und bei Bernhard für die exakte Ansage bedanken. Jetzt brauche ich noch die Unterstützung von Sponsoren, um die weiteren Läufe bestreiten zu können.“

„Die Wechselland Rallye war nicht lieb zu uns“

Aus der geplanten Verteidigung der Führung im Opel Corsa OPC Cup wurde ein bitterer Totalausfall an beiden Tagen der Wechselland Rallye für Christoph Lieb und Cathi Schmidt

Der erste Tag der Rallye kann leider mit wenigen Worten zusammengefasst werden: Riss der rechten Antriebswelle nach 3 Kilometern der ersten Sonderprüfung und somit vorzeitiges Ende der ersten Etappe. Für Christoph Lieb war der erste Ausfall in dieser Saison jedoch schnell abgehakt. Der Youngster schmiss sich im Service sogar selbst in den Mechanikeroverall, um den Corsa für den nächsten Tag wieder fit zu bekommen. Für den 19-jährigen Eggersdorfer eine Selbstverständlichkeit: „Ich bereite mein Auto auch zwischen den Rallyes selbst vor. Wenn ich selber am Fahrzeug schraube, weiß ich wenigstens, was gebrochen ist und wie ich das Teil wechsle. Dadurch verstehe ich den Corsa besser und kann zukünftige Verbesserungen erkennen. Dass wir am Freitag aber nicht mal eine SP schaffen und den Tag vorzeitig beenden müssen, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.“

Insgesamt 12 Minuten Strafzeit für den zweiten Tag führten zu der Devise, den Tag zu genießen und so viele Punkte wie möglich für die Markenwertung zu sammeln. Dieses Vorhaben gelang zunächst auch sehr gut und das Duo konnte mit sehr guten SP-Zeiten einige Ausrufezeichen im Cup sowie in der ÖM-Juniorenwertung setzen. Auch in der Gesamtwertung machte das Auto Lieb Rallye Team Platz um Platz gut, bevor am Nachmittag die beiden Highlights mit den SPs Haideggendorf und Pinggau Rundkurs warteten. Besonders die Sprungkuppe hat es dem Youngster angetan: „Auf den Jump in Haideggendorf freue ich mich immer besonders. Dort stehen jedes Jahr so viele Fans und Fotografen. Nachdem ich aus eigener Kraft nicht mehr weit nach vorne kommen konnte, wollte ich dort für spektakuläre Bilder sorgen und ich denke, das ist uns auch gelungen.“

Mit einer 15. Gesamtzeit beim zweiten Durchgang der SP Haideggendorf zeigte sich, dass die Beiden nicht nur hoch und weit springen, sondern auch schnell und sicher fahren können. Auf dieses Hoch folgte jedoch auf der abschließenden Powerstage das nächste Tief in Form eines weiteren technischen Gebrechens. Das Traggelenk knickte auf der letzten Runde des Rundkurses ein und beendete die beherzte Aufholjagd wenige Kilometer vor dem Ziel. Ein ebenso geknickter Lieb dazu abschließend: „Wir waren auf der Powerstage vom Gefühl her sehr gut unterwegs und wollten uns wenigstens die drei Zusatzpunkte für die Bestzeit holen. Beim Anbremsen nach einer High Speed Passage ist auf einmal das Traggelenk gebrochen und wir sind zum Glück nur in eine Wiese gerutscht. Ein paar hundert Meter weiter hätte die Sache ganz anders ausgehen können. Für die Schneebergland Rallye werden wir das Auto gründlich durchchecken und alle wichtigen Teile wechseln. Für mich bedeutet das wieder viele Stunden unter dem Auto, worauf ich mich aber bereits freue.“

Für das Auto Lieb Rallye Team geht der Kampf um Cup-Punkte am 25. Juni 2016 bei der Schneebergland Rallye in Rohr im Gebirge (NÖ) weiter.

Zum Jubiläum muss es eine richtige Rennsemmel sein! Wollinger startet im Renault Clio R3 Maxi

In der Saison 2016 bringen der Pilot Daniel Wollinger (Gleisdorf / Steiermark) und der Co-Pilot Bernhard Holzer (Wartberg an der Krems / Oberösterreich) einen Renault Clio R3 Maxi für den Angriff auf den 2WD-Pokal der Österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft an den Start.

Daniel Wollinger im Renault Clio R3 Maxi

Daniel Wollinger im Renault Clio R3 Maxi

Rallyeass Daniel Wollinger steuert im Jahr 2016 bereits in seine zehnte Rallyesaison. Nach der verletzungsbedingten Auszeit im Vorjahr startet der Steirer mit einem neuen Auto in die Österreichische Rallyestaatsmeisterschaft. Mit dem Renault Clio R3 Maxi konnte ein konkurrenzfähiger Bolide für die 2WD-Klasse gefunden werden. Gemeinsam mit seinem erfahrenen Co-Piloten Bernhard Holzer aus Oberösterreich findet das erste Aufeinandertreffen mit der starken Konkurrenz bei der Rebenland Rallye in der Steiermark statt.

Blick ins Cockpit des Renault Clio R3 Maxi

Blick ins Cockpit des Renault Clio R3 Maxi

Als technischer Berater konnte der allseits bekannte Renault-Experte Eddy Schlager gewonnen werden, der auch bei der Fahrzeugsuche wertvolle Schützenhilfe leistete. Bei seinem Einsatzteam vertraut Daniel wie auch in den Jahren zuvor auf seinen Vater Gerhard und die Mechaniker Christian und Stefan. Derzeit wird am Rallyeboliden noch eifrig geschraubt, damit er rechtzeitig zum Saisonauftakt einsatzbereit ist. „Ich möchte mich bei den Organisatoren des OPC Cups sowie bei Stengg Motorsport für die Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren herzlich bedanken. Wir konnten viele Erfolge feiern und regelmäßig bis in die Spitze der 2WD-Klasse vordringen. Zur zehnten Jubiläumssaison wird es nun aber Zeit für ein neues Projekt“, zeigt sich der Gleisdorfer euphorisch.

Der Clio will raus ins Freie!

Der Clio will raus ins Freie!

Wollinger freut sich bereits auf den Roll-Out, der kurz vor der Rallye stattfinden soll. „Ich kann es kaum erwarten, den Renault Clio R3 Maxi im Renntempo zu bewegen. Die meisten Fans kennen den Clio als spektakuläres Fahrzeug, das durch sein lautes Kreischen und Schreien bereits von weitem zu hören ist. Nach dem Vizestaatsmeistertitel im Vorjahr möchte ich 2016 natürlich ein Wörtchen um den 2WD-Pokal mitreden. Leider sind aus heutiger Sicht noch nicht alle Läufe finanziell abgesichert. Ich hoffe aber, dass der eine oder andere Gönner noch aufspringt und uns unterstützt“, so Wollinger abschließend.

Das RTW Racing Team hat noch viel Arbeit bis zur Rebenland Rallye!

Das RTW Racing Team hat noch viel zu tun bis zur Rebenland Rallye

 

 

Adam rocks! Eine sensationelle Wechselland Rallye

Die Wechselland Rallye 2015 im malerischen Hügelland der Steiermark war gespickt mit Premieren: Der erste Start des nagelneuen Skoda R5 in der österreichischen Rallye Meisterschaft, ein neuer Co-Pilot an Raimund Baumschlager’s Seite und die erste GESAMT-Sonderprüfungsbestzeit für Daniel Wollinger im Opel Adam R2 bei der abschließenden Powerstage.

Auch für mich kam es bei dieser Rallye zu einer Premiere. Zum ersten Mal war ich nicht als Co-Pilot oder Zuschauer dabei, sondern als Zeiten- & Wetterspion für Daniel und Bernhard in ihrem kleinen Adam Flitzer.

Anstelle meines üblichen Erlebnisberichts folgt unten die Presseaussendung vom Rallyeteam Wollinger mit gestochen scharfen Fotos von Daniel Fessl:

„Ich bin einfach happy, so ein Ergebnis einzufahren, ich kann es fast nicht glauben, ein Wahnsinn“. Mit diesen Worten beschrieb der 28-jährige Laßnitzthaler den Moment seines bis dato größten Triumphes in der Österreichischen Rallye Meisterschaft. Mit einer fabelhaften GESAMT-Bestzeit auf der letzten Sonderprüfung der Wechselland-Rallye sicherte sich der sympathische Steirer mit seinem Opel Adam R2 einen Platz auf dem Podest hinter dem mehrfachen österreichischen Meister Raimund Baumschlager im brandneuen Skoda Fabia R5 und Michael Böhm im Suzuki Swift S1600.

Adam jumps! (copyright by Daniel Fessl)

Adam jumps!
(copyright by Daniel Fessl)

Die wechselhaften Bedingungen machten die Reifenwahl bei dieser Veranstaltung sehr schwierig und setzten die Teilnehmer neben dem Kampf um Sekunden zusätzlich unter Druck. Am Freitagnachmittag erzielte „Wolli“ mit seinem erfahrenen Co-Piloten Bernhard Holzer jeweils die Bestzeit in der 2WD-Klasse auf den beiden Rundkursen in Rohrbach. Dank dieser Leistung übernachteten die Beiden als Führende bei den Fronttrieblern und auf dem dritten Gesamtrang – noch vor weitaus leistungsstärkeren Rallyeboliden mit Allradantrieb.

Durch die Regenfälle in der Nacht warteten die ersten Sonderprüfungen am Samstag mit nassen Verhältnissen auf die Rennfahrer. „Für mich doch ein Nachteil, da meine unmittelbaren Konkurrenten aufgrund des derzeitigen Reglements eine größere Auswahl bei den Reifen vorfinden“, so Wollinger. Trotz mutiger Fahrweise und voller Attacke auf der rutschigen Fahrbahn musste das Team die Führung an Michi Böhm im Suzuki Swift abgeben. Am Nachmittag trocknete die Strecke zunehmend auf und so konnten im Service wieder profillose Slicks aufgezogen werden.

Opel Adam R2 im Regen (copyright by Daniel Fessl)

Opel Adam R2 im Regen
(copyright by Daniel Fessl)

Auf der letzten Sonderprüfung „Pinggau Rundkurs lang“, welche als Powerstage gewertet wurde, erzielten die Beiden die erste Gesamtbestzeit ihrer Karriere und sicherten sich somit auch 3 wertvolle Zusatzpunkte für die Meisterschaft. Wollinger: „Nach ca. 8 km dieser Wertung sahen wir, dass der bis dahin drittplatzierte Martin Kalteis mit seinem Mitsubishi Lancer EVO VII neben der Strecke stand. Damit erkannten wir die Chance auf einen Stockerlplatz und machten bis zum Ziel nochmal volle Attacke.“

Daniel Wollinger & Bernhard Holzer auf dem Siegerpodest (copyright by Daniel Fessl)

Daniel Wollinger & Bernhard Holzer auf dem Siegerpodest
(copyright by Daniel Fessl)

„Dass wir aufgrund des Reifenschadens von Raimund Baumschlager auch noch die Gesamtbestzeit holten, ist natürlich umso schöner. Für Martin Kalteis tut es mir leid, dass er in der allerletzten Sonderprüfung so viel Zeit verloren hat. Er ist bis dahin eine perfekte Rallye gefahren. Ein großes Dankeschön an meinen Copiloten Bernhard Holzer für die perfekte Ansage und an mein gesamtes Team, sowie Stengg Motorsport, die uns ein Top Auto zur Verfügung gestellt haben. Wir bewegen mit dem Opel Adam zwar eines der kleinsten Fahrzeuge im Feld, doch die Begeisterung bei den Fans scheint dafür umso größer zu sein. Es war einer meiner schönsten Augenblicke, auf dem Podest mit Raimund Baumschlager zu stehen und die Bundeshymne zu hören“ so ein überglücklicher Daniel Wollinger nach der Siegerehrung.