Schlagwort-Archiv: Manfred Stohl

Viva Argentina! FIA World Rallycross in Rosario

World RX Team Austria in Argentinien

World RX Team Austria in Argentinien

Nach meiner persönlichen Prämiere in der FIA World RX Szene in Frankreich wurde es zum Ende des Jahres 2015 noch einmal ziemlich spannend bei mir! Wie auch schon beim ersten Einsatz kam die WhatsApp Nachricht von Martin quasi aus dem Nichts bei mir an: „Servus Walter! Sag, hättest Du Zeit, Ende November für das RX Finale nach Argentinien zu fliegen?“ Nach dem obligatorischen (kurzen) Abgleich mit den Terminen in der Firma stand rasch fest, dass ich dabei sein werde. Die Möglichkeit, beim letzten Lauf der Rallycross Weltmeisterschaft auf der südlichen Erdhalbkugel als Teamkoordinator dabei zu sein, konnte ich mir nicht entgehen lassen!

In 13 Stunden von Deutschland nach Argentinien

In 13 Stunden von Deutschland nach Argentinien

Dieses Mal ging es von Linz über Frankfurt mit einem 13 Stunden langen Flug nach Buenos Aires. Der Temperaturunterschied von minus 2 Grad zu plus 30 Grad machte uns allen erstaunlicherweise nicht viel aus. Viel schlimmer war da die Aussicht, mit 2 winzigen Autos die 300 km weite Fahrt nach Rosario in Angriff zu nehmen. Dazu kam noch unser gesamtes Gepäck sowie eine Ford Fiesta Super Car Stoßstange, die auch von Wien aus mit dem Flieger mitgekommen war. Unsere Fahrt führte aber nicht ins Hotel oder zur Rennstrecke, sondern schnurstracks in eine Hinterhof-Werkstatt, in der das ziemlich demolierte Fahrzeug von Manfred neu aufgebaut wurde. Das Auto war nach dem Überschlag in Italien nur notdürftig zusammengeflickt worden und kam danach direkt in den Container für die Verschiffung nach Argentinien.

Ein demoliertes Ford Fiesta Super Car

Ein demoliertes Ford Fiesta Super Car

Während des Rennens kommen normalerweise vorrangig Diagnosestecker und Laptops zum Einsatz. Hier waren jedoch gute alte Spengler- und Schweißarbeiten gefragt. Das Auto war noch komplett verzogen und jedes Rad schaute in eine andere Richtung. Die Türen und Scheiben wurden genauso demoliert und die Auswirkungen auf Motor und Getriebe waren auch noch nicht klar. Durch eine wahre Meisterleistung der Mechaniker wurde das Auto bis zum Abend zumindest so weit rekonstruiert, sodass es auf eigener Achse (und ohne Licht) durch den regen Abendverkehr zur Rennstrecke fahren konnte.

Das Fahrzeug von Janis Baumanis wird vorbereitet

Das Fahrzeug von Janis Baumanis wird für den ersten Trainingslauf vorbereitet

Der Veranstaltungsort des Rennens lag ein paar Kilometer außerhalb der Millionenmetropole Rosario. Die drittgrößte Stadt Argentiniens ist vor allem als Geburtsort von Che Guevara und Lionel Messi nach außen hin bekannt. Der Weg zum Ring führt über eine zweispurige Straße, die zu später Stunde auch gern mal vier- bis fünfspurig befahren wird. Für rallyeerprobte Mechaniker wie uns ist das natürlich kein Problem. Und so gestalteten sich die An- und Abfahrten jeden Tag zu einem Rennen zwischen den beiden Kleinwagen. Das wäre doch mal eine nette Erweiterung für Jeremy Clarkson und sein Team beim erwarteten Top Gear Nachfolger auf Amazon! Nicht nur eine gezeitete Runde mit einem „reasonably priced car“ auf einem Flugplatz, sondern gleich ein Rennen in günstigen Autos gegeneinander – und das während der Rush Hour in London 🙂

Rush hour in Rosario

Rush hour in Rosario

Am Freitag standen wie immer der Aufbau des Serviceplatzes, die Vorbereitung der Rennfahrzeuge und die technische Abnahme auf dem Plan. Dieses Mal nahmen auch wir an der Pressekonferenz teil, weil wir mit Janis Baumanis den regierenden Super 1600 WRX Champion in unserem World RX Team Austria dabei hatten. Janis war kurzfristig für den beruflich verhinderten Teamchef Max Pucher eingesprungen und sollte sich in der weiteren Folge als ein mehr als würdiger Ersatz herausstellen.

Driver's briefing mit Janis Baumanis (copyright by Andris Baumanis)

Driver’s briefing mit Janis Baumanis (copyright by Andris Baumanis)

Der Abend wartete mit einem Event der Superlative auf uns. Direkt neben dem „Monumento Historico“ wurde die Ringstraße gesperrt, um die Rennfahrzeuge im besten Rampenlicht vor tausenden von Zuschauern zu präsentieren. Janis wurde dabei die große Ehre zu Teil, ein paar Runden für die Zuschauer zu drehen und das World RX Team Austria der begeisterten Menge vorzustellen. Danach gab es Autogramme und Selfies mit den Fans. Als mein persönliches Highlight des Abends durfte ich noch mit dem Autotransporter und unserem Rennboliden im Schlepptau mit Polizeieskorte zurück zum Ring fahren. Für unseren Konvoi wurden sogar die Autobahnauffahrten gesperrt und lästige Verfolger von den Motorradpolizisten abgedrängt. Was für ein lustiges Spektakel!

Ford Fiesta Super Car vor dem Monumento Historico

Ford Fiesta Super Car vor dem Monumento Historico

Am Samstag Vormittag wurde es nach dem obligatorischen Track Walk gleich einmal spannend für unser Team. Die erste Trainingseinheit sollte zeigen, ob einerseits Manfred’s Auto wieder einwandfrei funktionieren sollte und bedeutete andererseits das erste Aufeinandertreffen von Janis und dem Ford Fiesta Super Car. Doch alle Bedenken wurden sogleich weggefegt, als wir die ersten Trainingszeiten auf dem Zeitenmonitor sahen. Zwar gab es an Manfred’s Auto noch kleinere Probleme mit dem Turbo, aber beim zweiten Boliden funktionierte alles auf Anhieb perfekt.

Track Walk mit Janis, Manfred und Günther (copyright by Andris Baumanis)

Track Walk mit Janis, Manfred und Günther (copyright by Andris Baumanis)

Leider sollte sich der Rest des Tages nicht so perfekt gestalten wie unsere Organisation und die Abläufe im Team. Aufgrund der extremen Staubentwicklung auf dem Schotterteil des Kurses war die Sicherheit der Fahrer nicht gegeben. Nach unzähligen Diskussionen und Meetings mit den Veranstaltern, den Organisatoren und den Teamchefs wurde schließlich beschlossen, keine Qualifikationsläufe am Samstag abzuhalten. Stattdessen sollte die Strecke über Nacht mit Salz behandelt und gewässert werden. Somit endete der erste Renntag viel früher als geplant. Wir sollten die gesparten Kräfte jedoch ohnehin für den nächsten Tag aufbewahren. Der Plan war nämlich, alle vier Qualifikationsläufe am Sonntag Vormittag abzuhalten und dann noch (hoffentlich) das Semifinale und das Finale am Nachmittag zu absolvieren.

Das World RX Team Austria hält die Fahnen hoch!

Das World RX Team Austria hält die Fahnen hoch!

Unglücklicherweise hatten es die Streckenbetreiber mit dem Salz und dem Bewässern über Nacht etwas übertrieben und so gestaltete sich der erste gezeitete Lauf am Sonntag als eine Rutschpartie. Was sich jedoch noch als viel gravierender herausstellen sollte, war die Tatsache, dass die nachfolgenden Läufe um 10 Sekunden pro Runde(!) schneller wurden. Da mit diesen Voraussetzungen kein fairer Motorsport gewährleistet werden konnte, kamen die Veranstalter nach unzähligen weiteren Diskussionen zu dem Entschluss, dass nach jedem Lauf die Strecke gereinigt und gewässert werden sollte. Dies wurde auch in die Tat umgesetzt, was wiederum zur Folge hatte, dass der letzte Qualifikationslauf gestrichen wurde. Für unser Team war dieser Umstand ein wahrer Glücksfall, denn so kam Manfred trotz Problemen doch noch ins Semifinale. Janis hatte sich bereits aufgrund der hervorragenden Zeiten vorab für das Semifinale qualifiziert und kam immer besser mit dem Ford Fiesta Super Car zurecht.

Janis beim Interview mit dem Reporter vom Veranstalter IMG

Janis beim Interview mit dem Reporter vom Veranstalter IMG

Im Semifinale lief es für Manfred leider nicht so erfreulich, weil er einerseits von mehreren Gegnern gerammt wurde und andererseits die Antriebswelle ihren Dienst quittierte. Somit war für Manfred der Arbeitstag leider vorzeitig beendet, doch Janis konnte mit einer überragenden Leistung den Einzug ins Finale fixieren. Und das bei seinem ersten Antreten in der höchsten RX Kategorie! Den guten Teamgeist im World RX Team Austria powered by Stohl Racing konnte man dadurch spüren, dass alle Mechaniker gemeinsam das ziemlich ramponierte Fahrzeug von Janis in absoluter Rekordzeit an den Start brachten.

Manfred im Gespräch mit Timur Timerzyanov nach dem Halbfinale

Manfred im Gespräch mit Timur Timerzyanov nach dem Halbfinale

Im Finale trafen mit den Brüdern Timmy und Kevin Hansen, sowie dem mehrfachen Champion Petter Solberg, Mattias Ekström und Robin Larsson die unangefochtenen Spitzenfahrer aufeinander. Doch von Nervosität angesichts dieser Ausgangsposition war bei Janis kaum etwas zu bemerken. Mit einer taktischen Meisterleistung und auch etwas Glück gelang es Janis, sich in den ersten Runden im Spitzentrio zu behaupten. Leider war jedoch die Spur vom Semifinale noch etwas verzogen und so gelang es Petter noch, an Janis vorbeizugehen und ihm den dritten Platz wegzuschnappen. Nichts desto trotz feierte unser Team mit dem vierten Gesamtrang das beste Ergebnis in der Saison 2015 – und das mit unserem „Küken“! Obwohl das Auto einem Totalschaden gleich sah, war die Freude im Team unbeschreiblich. Es ist doch immer wieder ein herrlicher Anblick, wenn sich gestandene Mechaniker mit glasigen Augen umarmen und der Grinser nicht mehr aus den Gesichtern verschwindet!

Das erfolgreiche Ford Fiesta Super Car nach dem Finale

Das erfolgreiche Ford Fiesta Super Car nach dem Finale

Wie bei jedem Rennen ist der Tag jedoch mit dem Fallen der letzten schwarz-weiß karierten Flagge noch lange nicht vorbei. Innerhalb von fünf Stunden mussten wir den Serviceplatz abbauen und zwei Rennautos inklusive Material in bereitstehende Container verfrachten. Dabei gibt es keine Schonfrist, denn die netten Herren vom Zoll kommen nur einmal und da muss alles perfekt verräumt und verzurrt sein. Aber auch diese (letzte) Sonderprüfung haben wir bravourös gemeistert. Zum Abschluss dieses bereits sehr ereignisreichen Tages fuhren wir noch zur „End of Season Party“ in einen der angesagtesten Clubs von Rosario. Dort konnten wir nicht nur dem früheren Disco Tänzer Petter Solberg beim Tanzen zusehen. Zur großen Überraschung aller Anwesenden bekam das World RX Team Austria den „Mechanics Moment of the Year“ Award überreicht. Mit diesem Ehrenpreis zeichneten die Veranstalter die Meisterleistung der Mechaniker vom vorletzten WM Lauf in Italien aus. Dort wurde Manfred’s Auto nach einem Überschlag für das darauffolgende Rennen innerhalb von ein paar Stunden repariert und er erreichte mit diesem Auto auch noch das Finale!

Vali mit dem "Mechanics Moment of the Year" Award

Vali mit dem „Mechanics Moment of the Year“ Award

Es war mir eine Ehre, mit dem World RX Team Austria die beiden Läufe in Frankreich und Argentinien bestreiten zu dürfen. Wie sich gestern herausgestellt hat, wird der amerikanische Gymkhana und Youtube Superstar Ken Block ebenfalls mit seinem Ford Fiesta Super Car an der WRX Weltmeisterschaft teilnehmen. Ich kann Euch sagen, ich freue mich bereits jetzt schon wahnsinnig auf weitere Events in der Saison 2016!

Euer Walter Junior

Rosario, Argentinien, Dezember 2015 (copyright by Andris Baumanis)

Rosario, Argentinien, Dezember 2015 (copyright by Andris Baumanis)

FIA World Rallycross in Frankreich mit Stohl Racing

Mein Nachbericht zu meinem Einsatz als Team Coordinator beim FIA World Rallycross Lauf in Lohéac / Frankreich mit dem World RX Team Austria und der Stohl Racing GmbH.

World RX Team Austria

World RX Team Austria

Ende August bekam ich von meinem langjährigen Freund Martin eine unscheinbare WhatsApp Nachricht, die lautete „Hallo Walter. Alles klar bei Dir?“ Ich kenne Martin bereits seit unseren allerersten Rallyeeinsätzen im Jahr 2001 und wenn er mir schreibt, hat es eigentlich immer mit Motorsport und Rennen zu tun. Martin war bereits als Teamkoordinator für das X-Raid Team bei der Dakar Rallye und als Teammanager bei diversen Formel 3 Teams im Einsatz. Momentan ist Martin als Teammanager für das World Rallycross Austria im Einsatz. Bei seiner Anfrage handelte es sich um einen Notfall, da er für das nächste Rennen in Frankreich am ersten Septemberwochenende eine Terminkollision hatte. Eigentlich war ich für dieses Wochenende zu einer Hochzeit eingeladen, aber nach einer kurzen Rücksprache mit dem Bräutigam meinte dieser nur: „Das musst Du machen!“

Immer in Verbindung mit dem Team und den Fahrern

Immer in Verbindung mit dem Team und den Fahrern

Und so kam es, dass ich mich am 3. September von Steyr nach Wien aufmachte, um einen Flug über Paris nach Rennes in der wunderschönen Bretagne zu erwischen. Die neunte Runde der FIA World Rallycross fand auf der ältesten Rallycross Strecke Frankreichs, im beschaulichen Ort Lohéac statt. Bei meiner Anreise wurde ich von Günther, dem CTO des Race und Test Departments der Stohl Racing GmbH begleitet. Die erfahrene Mannschaft von Stohl Racing betreut die beiden Fahrzeuge des World Rallycross Austria Teams und organisiert auch die Einsätze vor Ort. Das Fahrerteam wird vom Mastermind und Teamchef, Max Pucher, sowie dem ehemaligen Rallye Gruppe N Weltmeister, Manfred Stohl, gebildet.

Rallycross Paddock in Lohéac

Rallycross Paddock in Lohéac

Nachdem es mein Gepäck leider nicht von Paris nach Rennes geschafft hat, musste ich mir zuerst mal eine Zahnbürste und Pasta besorgen. Zum Glück hatte Günther genug Teamkleidung mit, sodass ich wenigstens von dieser Seite her gut ausgestattet war. Der Freitag begann mit dem Kennenlernen der Mechaniker und der „Catering-Crew“, bestehend aus dem Urgestein Hans. Die Chemie stimmte von Anfang an und ich merkte sofort, dass die Jungs eine Ahnung von ihrem Fach hatten. Nach einem kurzen Rundgang durch das Paddock bemerkte ich, dass ausnahmslos alle Teams bereits ihre Zelte aufgebaut hatten, nur bei unserem Slot war lediglich ein einsamer Volvo Auflieger zu sehen. Das lag daran, dass der große MAN Truck mit Manfred’s Rallyeauto, dem Zelt, den Reifen und allen Lebensmitteln noch irgendwo rund um Paris im Stau stand. Genau an diesem Tag protestierten die französischen Bauern und legten mit ihren Traktoren die Autobahnen lahm. Für unseren Ablauf war das natürlich ein Desaster und so mussten wir bei der FIA vorsprechen, um die technische Abnahme der Fahrzeuge zu verschieben. Zum Glück wurde unser Fall als „Force Majeure“ eingestuft und wir bekamen eine Sondererlaubnis der technischen Kommissare.

Blick in den Motorraum durch das Reptilienauge

Blick in den Motorraum durch das Reptilienauge

Nachdem der Truck endlich angekommen war, streikte zu allem Überfluss auch noch die Hydraulik der Ladebordwand und wir konnten Manfred’s Ford Fiesta Supercar nicht entladen. Das Auto blieb einfach in 2 Meter Höhe in der Luft und wir bekamen nach einer Notreparatur der Hydraulik endlich das Auto auf den Boden und absolvierten im Anschluss die technische Abnahme problemlos. Somit schaffte ich es gerade noch zur Probe des Ampelstarts, wo zur allgemeinen Überraschung lediglich die beiden Newcomer Guy Wilks und Guerlain Chicherit sowie meine Wenigkeit erschienen. Die Probe war extrem schnell erledigt und so blieb noch Zeit für ein Meet und Greet und Selfies mit den beiden Mini Countryman Fahrern. Nach dem Aufstellen der Zelte und der Küche stärkten wir uns nochmal ordentlich und fuhren danach geschlossen in unser Golf und Spa Hotel in Rennes.

Das Ford Fiesta Supercar in der Luft

Das Ford Fiesta Supercar in der Luft

Der Samstag begann mit der Vorbereitung der Autos für das freie Training und dem obligatorischen Foto aller Teilnehmer an der Startlinie. Danach ging es zur Fahrerbesprechung, bei der nochmal alle Regeln und Abläufe besprochen wurden. Endlich war es dann soweit! Die Motoren wurden angeworfen und alle Fahrer begaben sich so schnell wie möglich zum Vorstart, um möglichst viele Trainingsläufe zu schaffen.

Let the race begin!

Let the race begin!

Bei Manfred’s Auto gab es von Anfang an Probleme mit dem Turbo und darüber hinaus riss auch noch eine Antriebswelle. Im Nachhinein betrachtet war es glückliche Fügung, dass uns der Schaden während der Proberunden ereilte. Nachdem das Auto wieder repariert war, freuten wir uns schon auf die ersten „scharfen“ Runden gegen die ersten Kontrahenten. Meine beiden Fahrer zogen sich sehr ordentlich aus der Affäre und wir übernachteten mit Manfred an der 7. Stelle und Max an der 27. Stelle. Zur Krönung des Tages durfte ich meine Jungs zur Autogrammstunde begleiten und konnte beobachten, wie alle Stars Unterschriften gaben und interviewt wurden. Für das Team war dieser Samstag ein durchaus gelungener Tag, nachdem wir mit Manfred gute Chancen auf den Einzug ins Halbfinale hatten.

Autogrammstunde und Interview am Samstagabend

Autogrammstunde und Interview am Samstagabend

Am nächsten Morgen konnte man das Adrenalin förmlich im Morgentau spüren und wir waren allesamt hochmotiviert, diesen Renntag zu unserem Tag zu machen. Jedoch fing gleich das Warm-Up mit Leistungsproblemen an Manfred’s Auto an und wir mussten uns umgehend auf die Fehlersuche begeben. Zum Glück wurde der Übeltäter in Form des Turbos rasch entlarvt und somit stand den nächsten beiden Wertungsläufen nichts mehr entgegen. Bis zur letzten Runde im dritten Lauf lief es für Manfred sehr gut, jedoch wurde er danach von einem Konkurrenten umgedreht und verlor somit über fünf Sekunden. Da das Ergebnis des vorhergehenden Laufs die Startreihenfolge im vierten und letzten Vorlauf bestimmt, bedeutete dies für das Mechanikerteam eine kurze Reparaturzeit.

Manfred Stohl bereit für den Start im Cockpit des Ford Fiesta Supercar

Manfred Stohl bereit für den Start im Cockpit des Ford Fiesta Supercar

Für Max lief es viel besser und er konnte seinen Vorlauf sogar gewinnen! Da war die Freude in der Box natürlich sehr groß und die High Five’s flogen nur so durch die Lüfte. Für Manfred waren nach dem unglücklichen Auftakt die Chancen auf eine Semifinal-Teilnahme nur noch durch extremes Risiko zu wahren. Und so kam es leider, wie es kommen musste. Bei dem Versuch, die engste Linie zu fahren und Zeit gut zu machen, spielte die Felge bei einem Curb nicht mehr mit und ging zu Bruch. Leider blieb es aber nicht nur bei der kaputten Felge, sondern auch die rechte vordere Spurstange riss ab, wodurch das Auto unkontrollierbar in die Bande rutschte. Natürlich bedeutete dies das Aus für das Rennen in Lohéac und die Enttäuschung im Team war natürlich groß. Mit hängenden Gesichtern fingen wir nach der Bergung des Autos an, die Boxen und das Zelt abzubauen und auch die Autos für den Weitertransport nach Spanien bzw. Österreich vorzubereiten. Für die Protagonisten des World Rallycross Austria Teams ging es nämlich gleich am folgenden Wochenende in Greinbach in der Steiermark weiter, wo Max den Angriff auf den österreichischen Meistertitel starten sollte. Für mich war dieses Wochenende jedenfalls eine großartige Erfahrung. Neben neuen Bekanntschaften lernte ich auch die Abläufe in einer für mich neuen Motorsportform kennen und kann jetzt bereits sagen: „I’ll be back!“

Euer Walter Junior

Selfie mit Guerlain Chicherit

Selfie mit Guerlain Chicherit