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Mein Einsatz als Streckensprecher bei der Ennstal Classic

Meine Motorsportfreunde,

Es ist schon eine Weile her, dass ich mein persönliches Highlight der Motorsportsaison 2016 erleben durfte. Im Gegensatz zum Formel 1 Kalender gab es bei mir heuer keine Sommerpause und deshalb folgt nun mit zweimonatiger Verspätung mein neuester Fahrerwelt Blog Eintrag.

Am 29. Juli 2016 hatte ich die große Ehre, als Streckensprecher der Ennstal Classic in Spital am Pyhrn das illustre Fahrerfeld vorzustellen! Wie bin ich zu dieser großen Ehre gekommen? Alles begann mit einem lockeren Gespräch mit dem langjährigen Streckensprecher-Urgestein Franz Göttl bei der heurigen Ausgabe der Pannonia-Carnuntum Classic im Burgenland. Für uns war es jeweils die erste Teilnahme an einer Oldtimer Rallye. Im Zuge der Veranstaltung haben wir sofort unser gemeinsames Interesse am Motorsport und an der Medienarbeit entdeckt. Als Franz ein paar Monate später ohne Fahrzeug für die 3. Internationale Gourmet Rallye da stand, bot ich ihm spontan meinen Pininfarina 124 Spider zum Ausborgen an. Und schon war ein Deal geboren!

Da Franz nach unzähligen Ennstal Classic Veranstaltungen ohnehin bald das Zepter an einen Nachfolger übergeben wollte, meinte er bloß: „Wenn ich Dein Auto fahren darf, wirst Du im Gegenzug der neue Streckensprecher der Ennstal Classic in Spital am Pyhrn, ok?“ Zuerst konnte ich es gar nicht glauben und schon gar nicht wollte ich es mir selbst zutrauen, aber nach einigen Überredungskünsten willigte ich dann doch ein.

Was ich jedoch erst später erfahren sollte, war die Unmenge an Arbeit, die mit Tätigkeit des Streckensprechers verbunden ist. Zwei Wochen vor der Veranstaltung bekam ich das offizielle Programmbuch mit der Beschreibung der 198 Teams zugeschickt und ab da begann die harte Recherchearbeit. Im Laufe der nächsten Tage sollten sich dabei nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Fahrer- und Beifahrerpaarungen laufend ändern. Noch dazu waren einige Topstars aus der Motorsportszene, aus der Politik, der Musik und dem Fernsehen angekündigt. Da sollte der Streckensprecher schon mehr als bloß das Fahrzeug, das Baujahr und den Namen des Beifahrers kennen.

Welche Stars und Prominente waren 2016 dabei? Der ehemalige Red Bull Racing Formel 1 Fahrer und nunmehrige Porsche Werksfahrer Mark Webber, der 24 Stunden von Le Mans Sieger Neel Jani, der Frontman von AC/DC Brian Johnson, die Rocklegende Peter Kraus, Rennsportlegende Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, der Motorenpapst Dr. Mario Illien, die Rallye-Ikonen Rauno Aaltonen und Rudi Stohl, der Porsche AG Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolfgang Porsche, Mr. „Seyffenstein“ Rudi Roubinek, Stimmenimitator und Ö3-Mann Alex Kristan und viele mehr…

Wie immer zählen Bilder mehr als 1.000 Worte und so kann ich nur mit großem Stolz auf einen anstrengenden und zugleich wunderschönen Tag in der Pyhrn-Priel Region zurückblicken!

O‘zapft is und bis bald,

Euer Walter Junior

Zum Jubiläum muss es eine richtige Rennsemmel sein! Wollinger startet im Renault Clio R3 Maxi

In der Saison 2016 bringen der Pilot Daniel Wollinger (Gleisdorf / Steiermark) und der Co-Pilot Bernhard Holzer (Wartberg an der Krems / Oberösterreich) einen Renault Clio R3 Maxi für den Angriff auf den 2WD-Pokal der Österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft an den Start.

Daniel Wollinger im Renault Clio R3 Maxi

Daniel Wollinger im Renault Clio R3 Maxi

Rallyeass Daniel Wollinger steuert im Jahr 2016 bereits in seine zehnte Rallyesaison. Nach der verletzungsbedingten Auszeit im Vorjahr startet der Steirer mit einem neuen Auto in die Österreichische Rallyestaatsmeisterschaft. Mit dem Renault Clio R3 Maxi konnte ein konkurrenzfähiger Bolide für die 2WD-Klasse gefunden werden. Gemeinsam mit seinem erfahrenen Co-Piloten Bernhard Holzer aus Oberösterreich findet das erste Aufeinandertreffen mit der starken Konkurrenz bei der Rebenland Rallye in der Steiermark statt.

Blick ins Cockpit des Renault Clio R3 Maxi

Blick ins Cockpit des Renault Clio R3 Maxi

Als technischer Berater konnte der allseits bekannte Renault-Experte Eddy Schlager gewonnen werden, der auch bei der Fahrzeugsuche wertvolle Schützenhilfe leistete. Bei seinem Einsatzteam vertraut Daniel wie auch in den Jahren zuvor auf seinen Vater Gerhard und die Mechaniker Christian und Stefan. Derzeit wird am Rallyeboliden noch eifrig geschraubt, damit er rechtzeitig zum Saisonauftakt einsatzbereit ist. „Ich möchte mich bei den Organisatoren des OPC Cups sowie bei Stengg Motorsport für die Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren herzlich bedanken. Wir konnten viele Erfolge feiern und regelmäßig bis in die Spitze der 2WD-Klasse vordringen. Zur zehnten Jubiläumssaison wird es nun aber Zeit für ein neues Projekt“, zeigt sich der Gleisdorfer euphorisch.

Der Clio will raus ins Freie!

Der Clio will raus ins Freie!

Wollinger freut sich bereits auf den Roll-Out, der kurz vor der Rallye stattfinden soll. „Ich kann es kaum erwarten, den Renault Clio R3 Maxi im Renntempo zu bewegen. Die meisten Fans kennen den Clio als spektakuläres Fahrzeug, das durch sein lautes Kreischen und Schreien bereits von weitem zu hören ist. Nach dem Vizestaatsmeistertitel im Vorjahr möchte ich 2016 natürlich ein Wörtchen um den 2WD-Pokal mitreden. Leider sind aus heutiger Sicht noch nicht alle Läufe finanziell abgesichert. Ich hoffe aber, dass der eine oder andere Gönner noch aufspringt und uns unterstützt“, so Wollinger abschließend.

Das RTW Racing Team hat noch viel Arbeit bis zur Rebenland Rallye!

Das RTW Racing Team hat noch viel zu tun bis zur Rebenland Rallye

 

 

Mein Formel 1 Traumjob: Williams Martini Racing Media Manager powered by Randstad

(M)ein Sommermärchen 2014

Im Juni 2014 wurde mein ganz persönliches Sommermärchen wahr und ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung. Und – nein – damit meine ich ganz bestimmt nicht den Weltmeistertitel für unsere lieben Nachbarn aus Deutschland 🙂

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Dank Randstad als Media Manager für Williams Martini Racing am Red Bull Ring

Ich saß – wie sonst auch immer – beim Formel 1 Grand Prix von Montreal / Kanada mit dem Tablet und diversen Formel 1 Apps bewaffnet vor dem Fernseher und hielt den Atem an, als Felipe Massa und Sergio „Checo“ Perez in der letzten Runde spektakulär kollidierten. Ich hatte mich noch gar nicht richtig von dem Schock erholt, als ich eine Anzeige von der Firma Randstad über den ORF flimmern sah, mit der sie einen „Traumjob“ für den darauffolgenden Grand Prix in Spielberg ausschrieben. Sie suchten einen „Media Manager für das Williams Martini Racing Team“ und man sollte sich so schnell wie möglich bewerben, da die Einreichfrist bald vorüber gehen würde. Also aktualisierte ich meinen Lebenslauf und schickte das ganze inklusive eines Motivationsschreibens an den Personaldienstleister Randstad Austria. Schon am Tag darauf ereilte mich der Anruf der Marketingabteilung und ich wurde für den nächsten Nachmittag nach Wien eingeladen, um mich persönlich bei den Entscheidungsträgern vorstellen zu können.

Lange Rede, kurzer Sinn – ich wurde aufgrund meiner Begeisterung für den Formel 1 Sport, meines Fachwissens und vor allem aufgrund meiner Englischkenntnisse für den Traumjob ausgewählt und durfte somit ein ganzes Wochenende mit Randstad und dem Williams Martini Racing Team am Red Bull Ring in Spielberg verbringen. Und es kam sogar noch besser! Es war nicht nur ein Meet & Greet mit den Fahrern und den Team Managern geplant, sondern ich durfte bzw. sollte auch aktiv mitarbeiten und Tätigkeiten von den PR-Betreuern übernehmen!

Ich konnte die Tage bis zum Mittwoch vor dem Formel 1 Rennen kaum zählen und so habe ich gleich nebenbei auch einen neuen persönlichen Rekord über den Triebener Tauern erzielt, als ich von Steyr nach Zeltweg fuhr. Ich kann Euch sagen, die Reifen haben gequalmt und die Bremsen haben geglüht, als ich über den Pass drübergeschossen bin.

Café Wasserturm in Zeltweg

Café Wasserturm in Zeltweg

In Zeltweg angekommen ging es gleich mit der Arbeit los und so wurde erst einmal ein riesiges Randstad Plakat mit Felipe Massa darauf am Café Wasserturm angebracht. Daneben fanden wir noch Zeit, uns gegenseitig vertraut zu machen und den Ablauf für die kommenden Tage abzusprechen.

Danach ging es gleich einmal auf den Red Bull Ring in Spielberg, wo noch an allen Ecken und Enden geschraubt, gehämmert und gemalt wurde. Auch am neu erbauten voestalpine Wing wurde noch der letzte Feinschliff angebracht. Wir konnten den Teams beim Aufbau der Boxen und der Motorhomes zuschauen und Hannes Arch drehte mit seinem Red Bull Air Race Flugzeug schon die ersten Trainingsrunden über unseren Köpfen. Nach einem herzlichen Empfang im Williams Motorhome stand noch eine Besprechung mit dem ORF auf dem Programm, wo wir die Termine festlegten, bei denen mich ein Kamerateam und ein Reporter begleiten sollten. Die Überraschung war groß, als sich herausstellte, dass der Kameramann ebenfalls aus Steyr kam und mich sogar kannte!

Auf dem Weg zur Rennstrecke

Auf dem Weg zur Rennstrecke

Am Donnerstag ging es dann Schlag auf Schlag. Zuerst lernte ich den finnischen Einsatzfahrer Valtteri Bottas kennen, mit dem ich mich auf Anhieb gleich sehr gut verstand. Gemeinsam mit seinem Renningenieur und weiteren Teammitgliedern ging es dann zu Fuß über die 4,3 km lange Rennstrecke. Bei diesem sogenannten „Track Walk“ wird jeder Kerb und jede Unebenheit genauestens analysiert und die optimalen Motoreinstellungen und etliche andere Parameter diskutiert. Was mir insbesondere auffiel, waren die großen Höhenunterschiede, die einem als Zuschauer vor Ort bzw. am Fernseher gar nicht so imposant erscheinen. Während unserer Runde durfte ich ein paarmal Valtteri interviewen und konnte nebenbei auch noch ganz persönlich mit ihm über das Leben als Formel 1 Fahrer und über eine eventuelle weitere Karriere als Rallyefahrer sprechen.

Track Walk mit Valtteri Bottas

Track Walk mit Valtteri Bottas (Copyright by Sutton Images)

Wieder zurück im Fahrerlager wurde ich mit dem langjährigen ehemaligen Ferrari-Fahrer Felipe Massa aus Brasilien bekannt gemacht und wir durften im Anschluss daran gemeinsam mit dem gesamten Team unser Mittagessen im Motorhome einnehmen. Danach bekam ich noch einen ganz persönlichen Einblick in Felipe’s Privatbereich im Motorhome und wir drehten ein weiteres Interview für den ORF.

Am Nachmittag ging es dann Schlag auf Schlag: Interviews mit internationalen Pressevertretern, Fototermine, Autogrammstunde vor einer Kulisse von mehreren Tausend Fans und zum Abschluss als Highlight ein kurzer Plausch mit Sir Frank Williams. Als Zuckerl zum Drüberstreuen fuhr dann noch ein – aus meiner Heimatstadt stammender – restaurierter Steyr Traktor mit Köstlichkeiten aus der Region durch das Fahrerlager und die Formula Unas verteilten ihre Waren im zünftigen Dirndl unter dem Formel 1 Volk. Auch Toto Wolff, der Motorsportdirektor von Mercedes AMG Petronas, kam so in unserer unmittelbaren Nähe zum Genuss eines Speckbrotes.

Offizielle Autogrammstunde mit Felipe Massa & Valtteri Bottas

Offizielle Autogrammstunde mit Felipe Massa & Valtteri Bottas

Am nächsten Tag ging es wieder in aller Frühe auf den Red Bull Ring, wo wir die Formel 1 Autos bei ihrer ersten Ausfahrt in Österreich nach 11 Jahren zum freien Training beobachteten. Dabei fiel uns allen gleich einmal der (fehlende) Sound der V6 Turbomotoren auf, was jedoch den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass man sich ganz ohne Ohrenstöpsel in der Boxengasse unterhalten konnte. Zu Mittag hatte ich dann die große Ehre und durfte den Dolmetscher bei einem Gespräch zwischen dem Teambesitzer Sir Frank Williams und einer 70-jährigen Fan-Dame spielen, wodurch ich auch viele interessante Storys aus der Zeit mit Jochen Rindt und Niki Lauda zu hören bekam.

Meet & Greet mit Sir Frank Williams im Motorhome

Meet & Greet mit Sir Frank Williams im Motorhome

Am Samstag mussten wir zuerst mal verwundert zur Kenntnis nehmen, dass die GP3 Serie und die Porsche Super Cup Fahrzeuge lauter als die derzeitige Formel 1 Generation sind. Das ist natürlich für jeden F1 Enthusiasten ein Schlag ins Gesicht und da kann leider auch nicht die aufwändige Technik mit MGU-H, MGU-K, Turbo und Hybrid nicht über eine gewisse Enttäuschung drüber retten. Sei’s drum, die Hoffnungen ruhen auf der nächsten Saison, denn es kann nicht sein, dass die Nachwuchsserien spektakulärer daherkommen, als der Hauptevent. Viel erfreulicher wiegte aber ohnehin die Tatsache, dass „meine“ Jungs von Williams die ersten beiden Plätze im Qualifying eroberten!!! Das war für die meisten schon eine faustdicke Überraschung, aber es spiegelte auch die derzeitige starke Performance des Williams Martini Racing Teams wieder.

Am Abend gab es dann mit dem persönlichen Meet & Greet mit Williams Testfahrerin Susie Wolff das nächste Highlight und wir ließen den erfolgreichen Tag mit einem Glas Martini ausklingen.

Selfie mit Williams Martini Racing Development Driver Susie Wolff

Selfie mit Williams Martini Racing Development Driver Susie Wolff

Der Renn-Sonntag begann für mich sehr früh, weil wir gleich noch mal mit einem Interview mit dem ORF starteten, nachdem diese von der bisherigen Randstad Media Manager Story dermaßen begeistert waren und die Berichte im ORF so gut ankamen. Ich bekam zum Abschluss nochmal ein Extra-Lob für die professionelle Zusammenarbeit, welches ich an dieser Stelle natürlich herzlich an die Kollegen vom ORF zurückgeben möchte. Auf dem Weg zum voestalpine Wing, von wo aus ich das Rennen verfolgen wollte, begegnete ich der Reporterlegende Ernst Hausleitner, welcher mich umgehend zu sich in die Kommentatorenkabine einlud. Dort angekommen, traf ich gleich auch Alexander Wurz, der noch ganz bedrückt vom späten Ausscheiden in führender Position beim 24 Stunden Rennen von Le Mans zu sein schien. Danach lauschten wir dem Volks Rock’n’Roller Andreas Gabalier beim Singen der (originalen) österreichischen Bundeshymne. Wie Ihr seht, jagte am Sonntag ein Highlight das nächste 🙂

Volks Rock'N'Roller Andreas Gabalier bei der Arbeit

Volks Rock’N’Roller Andreas Gabalier bei der Arbeit

Zum Rennen selbst will ich gar nicht viele Worte verlieren, nachdem ich annehme, dass es ohnehin jeder von Euch live vor Ort oder im Fernsehen gesehen hat. Jedenfalls endete es für das Williams Martini Racing Team mit dem ersten Podestplatz in dieser Saison und ein überglücklicher Valtteri Bottas genehmigte sich in guter alter finnischer Kimi-Manier gleich einmal einen kräftigen Schluck aus der Champagner Flasche.

Valtteri Bottas am Podium .... Prost!

Valtteri Bottas am Podium … Prost!

Das extremste, anstrengendste aber gleichzeitig auch erfüllendste Wochenende meines Lebens ging schließlich mit dem Schauen des ORF Abschlussberichts inklusive einer Zusammenfassung meiner Erlebnisse vom Red Bull Ring in Spielberg zu Ende.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals von ganzem Herzen beim Randstad Austria Team, dem Williams Martini Racing Team sowie bei den Kollegen vom ORF für die super professionelle und entspannte Zusammenarbeit bedanken. Ich kann es kaum erwarten, wieder an die Rennstrecke zurückzukehren und aus dem Traumjob eine permanente Karriere zu entwickeln.

Motorsportliche Grüße aus der Heimat,

Euer Walter ‘Junior‘ Pfaffenhuemer