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In Führung liegend kam für Lieb das technische KO

Der Ausflug ins Schneebergland brachte dem Duo Christoph Lieb / Cathi Schmidt leider kein Glück. Nach einem fulminanten Auftakt forderten der raue Schotter und die tiefen Spurrillen ihren Tribut und führten zum technisch bedingten Ausfall

Dabei verlief der Start in die Rallye noch ganz nach dem Geschmack des jungen Steirers. Mit neuen Teilen am grundüberholten Rennauto, die der KFZ-Mechaniker in unzähligen Stunden selbst verbaut hat, ließ Christoph Lieb gleich einmal sein großes Talent aufblitzen. Dank des akribisch erstellten Schriebs und der exakten Ansagen seiner erfahrenen Beifahrerin Cathi Schmidt markierte das Duo eine zweitbeste Zeit hinter dem späteren Opel Corsa OPC Cupsieger Alois Scheidhammer – noch vor zwei stärker motorisierten Adams! In der zweiten Sonderprüfung „Jagahütt“ über mehr als 28 km folgte mit der Cup-Bestzeit und der dritten Gesamtzeit in der Opel Markenwertung sogar noch eine Steigerung. Der Eggersdorfer zeigte sich zu diesem Zeitpunkt noch begeistert: „Wie man an den Zeiten sehen kann, haben wir uns von Anfang an auf Schotter sehr wohl gefühlt. Auf die fünfte Zeit in der zweiten SP bei 14 gestarteten 2WD-Fahrzeugen bin ich besonders stolz. Die Spurrillen sind nach den Allradfahrzeugen jedoch schon sehr tief und wir müssen höllisch aufpassen, dass wir das Auto auf der Strecke halten. Beim zweiten Mal drüberfahren wird es sicher noch schlimmer werden.“

Die Vorahnung des Nachwuchstalents sollte sich leider im Verlauf der Rallye noch bestätigen. Zwar konnten die Beiden in SP 3 „Haraseben – Ogier“ mit einer weiteren Cup-Bestzeit glänzen, doch beim zweiten Befahren der äußerst selektiven „Jagahütt“ Prüfung nahm das Schicksal in Form des brutal zusetzenden Schotters seinen Lauf. Zunächst trat ein Reifenschaden nach ca. 12 Kilometern auf, was Lieb / Schmidt zu einem Radwechsel in der Sonderprüfung zwang. Nach drei Minuten konnte die Fahrt fortgesetzt werden, nur um kurz darauf durch weitere Defekte gebremst zu werden. Aufgrund der entstandenen Bodenwellen und tiefen Rillen wurden beide Querlenker deformiert, wodurch das Auto kaum noch geradeaus gelenkt werden konnte. Bei Lieb überwiegte im Ziel der materialmordenden Sonderprüfung der Frust: „Ich verstehe überhaupt nicht, warum wir im Cup die Schneebergland Rallye fahren müssen. Wenn ich höre, dass der regierende Staatsmeister Raimund Baumschlager eine Strecke mit seinem R5 Auto für unfahrbar hält, wie sollen wir dann mit den seriennahen Fahrzeugen da unbeschadet durchkommen? Ich habe vor der Rallye alle wichtigen Teile ausgetauscht, nur damit sie nach vier Sonderprüfungen wieder kaputt gehen. Sogar der Unterfahrschutz hat die Felsbrocken nicht unbeschadet überstanden. Ich habe dann das Auto aus Sicherheitsgründen abgestellt, weil ich keinen größeren Schaden oder gar einen Abflug riskieren wollte.“

Der Cupsieg ist nach zwei Ausfällen hintereinander zwar in weite Ferne gerückt, jedoch wird das Auto Lieb Rallye Team beim Heimevent in Weiz in vier Wochen wieder angreifen und um Punkte in der Marken- und in der Juniorenwertung kämpfen. Die Rallye Weiz (ST) findet von 22.-23. Juli 2016 statt und ist zugleich der vorletzte Lauf im Opel Corsa OPC Cup.

 

Dramatik bis zur letzten Sekunde für Wollinger und Lieb bei der Wechselland Rallye

Der 3. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft entwickelte sich für die beiden Fahrerduos des Auto Lieb Rallye Teams völlig unterschiedlich. Durch jeweilige Klassensiege bei der vorhergehenden Rallye beflügelt, kamen Daniel Wollinger / Bernhard Holzer und Christoph Lieb / Cathi Schmidt mit hohen Erwartungen in die Oststeiermark. Während Wollinger den Sieg in der 2WD-Wertung auf der letzten Sonderprüfung trotz Ausritts gerade noch ins Ziel retten konnte, kam an selber Stelle für Lieb nach einer fulminanten Aufholjagd das plötzliche Aus

Die Wechselland Rallye zeigte sich für Daniel Wollinger und Bernhard Holzer im Renault Clio Maxi R3 als ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach einem harten Kampf mit Simon Wagner konnte das Duo zum Schluss die Oberhand in der 2WD-Wertung behalten

Dabei verlief der Start in die erste Sonderprüfung am Freitag Nachmittag noch nicht nach dem Geschmack des Steirers. Mit der fünften Zeit im Feld der zweiradgetriebenen Fahrzeuge konnten die beiden nicht nahtlos an die Zeiten der Lavanttal Rallye vor drei Wochen anschließen. Das sollte sich im Verlauf des ersten Tages noch ändern, denn mit zwei hart erkämpften 2WD-Bestzeiten holte sich das Duo die Zwischenführung nach der ersten Etappe. Der Laßnitzthaler zeigte sich im nächtlichen Service angriffslustig: „Die schlechte Zeit auf der ersten SP hat mich extrem geärgert. Da war ich irgendwie noch nicht ganz bei der Sache. Daraufhin habe ich Bernhard gebeten, sich richtig fest anzuschnallen, denn von da an gab es nur noch volle Attacke. Mit einer Führung zu übernachten ist halt doch immer am schönsten!“

Wie sich zum Schluss herausstellen sollte, war der erste Tag jedoch nur der Auftakt zu einem hoch dramatischen Verlauf am Samstag. Nach der ersten Sonderprüfung in der Früh belegte Simon Wagner ex aequo mit Daniel den ersten Rang in der stark besetzten 2WD-Klasse. Die beiden Youngster wechselten daraufhin ein paar Mal die Führung und blieben stets innerhalb von wenigen Sekunden. Mit gerade einmal einer Sekunde Vorsprung nahmen Wollinger und Holzer die letzten vier SPs – inklusive des spektakulären Haideggendorfer Sprungs – in Angriff.

Doch dann schlug das Schicksal in Form eines Krümmerbruchs beinhart zu. Das Duo rettete sich noch in den Servicepark, wo die Mechaniker bereits mit dem Schweißgerät auf den Clio warteten. Mit vereinten Kräften gelang es, den Boliden wieder halbwegs zusammenzuflicken und für die abschließenden beiden SPs fahrbereit zu machen. Der geschweißte Krümmer hielt auch dem zweiten Jump stand, jedoch schmolz der Vorsprung vor der abschließenden Powerstage auf 1,4 Sekunden zusammen.

Und das große Finale sollte die Nerven der Crew noch ein weiteres Mal bis aufs Äußerste anspannen. Bei einem Ausritt auf den letzten Kilometern der abschließenden SP erkundeten die Beiden die malerische Landschaft abseits der Strecke und verloren dabei wertvolle Sekunden. Die drei Zusatzpunkte für den Sieg bei der Powerstage mussten somit an Simon Wagner abgegeben werden. Den 2WD-Gesamtsieg konnten Wollinger und Holzer jedoch mit dem winzigen Vorsprung von 1,2 Sekunden erobern und somit die Meisterschaftsführung weiter ausbauen. Ein überglücklicher Daniel Wollinger im Ziel: „Diese Rallye war Spannung pur! Ich möchte mich für die grauen Haare der Mechaniker und Freunde entschuldigen. Für mich war es ein ständiges Auf und Ab und der Kampf mit den beiden Wagner-Brothers könnte nicht aufregender sein. Auf ein Hoch mit der 3. Gesamtzeit bei der SP Dechantskirchen folgte das Problem mit dem gebrochenen Krümmer. Danach der Ausritt auf der Powerstage und dann doch noch der Sieg mit 1,2 Sekunden Vorsprung. Ich kann mich nur bei den Mechanikern für die flinken Hände und bei Bernhard für die exakte Ansage bedanken. Jetzt brauche ich noch die Unterstützung von Sponsoren, um die weiteren Läufe bestreiten zu können.“

„Die Wechselland Rallye war nicht lieb zu uns“

Aus der geplanten Verteidigung der Führung im Opel Corsa OPC Cup wurde ein bitterer Totalausfall an beiden Tagen der Wechselland Rallye für Christoph Lieb und Cathi Schmidt

Der erste Tag der Rallye kann leider mit wenigen Worten zusammengefasst werden: Riss der rechten Antriebswelle nach 3 Kilometern der ersten Sonderprüfung und somit vorzeitiges Ende der ersten Etappe. Für Christoph Lieb war der erste Ausfall in dieser Saison jedoch schnell abgehakt. Der Youngster schmiss sich im Service sogar selbst in den Mechanikeroverall, um den Corsa für den nächsten Tag wieder fit zu bekommen. Für den 19-jährigen Eggersdorfer eine Selbstverständlichkeit: „Ich bereite mein Auto auch zwischen den Rallyes selbst vor. Wenn ich selber am Fahrzeug schraube, weiß ich wenigstens, was gebrochen ist und wie ich das Teil wechsle. Dadurch verstehe ich den Corsa besser und kann zukünftige Verbesserungen erkennen. Dass wir am Freitag aber nicht mal eine SP schaffen und den Tag vorzeitig beenden müssen, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.“

Insgesamt 12 Minuten Strafzeit für den zweiten Tag führten zu der Devise, den Tag zu genießen und so viele Punkte wie möglich für die Markenwertung zu sammeln. Dieses Vorhaben gelang zunächst auch sehr gut und das Duo konnte mit sehr guten SP-Zeiten einige Ausrufezeichen im Cup sowie in der ÖM-Juniorenwertung setzen. Auch in der Gesamtwertung machte das Auto Lieb Rallye Team Platz um Platz gut, bevor am Nachmittag die beiden Highlights mit den SPs Haideggendorf und Pinggau Rundkurs warteten. Besonders die Sprungkuppe hat es dem Youngster angetan: „Auf den Jump in Haideggendorf freue ich mich immer besonders. Dort stehen jedes Jahr so viele Fans und Fotografen. Nachdem ich aus eigener Kraft nicht mehr weit nach vorne kommen konnte, wollte ich dort für spektakuläre Bilder sorgen und ich denke, das ist uns auch gelungen.“

Mit einer 15. Gesamtzeit beim zweiten Durchgang der SP Haideggendorf zeigte sich, dass die Beiden nicht nur hoch und weit springen, sondern auch schnell und sicher fahren können. Auf dieses Hoch folgte jedoch auf der abschließenden Powerstage das nächste Tief in Form eines weiteren technischen Gebrechens. Das Traggelenk knickte auf der letzten Runde des Rundkurses ein und beendete die beherzte Aufholjagd wenige Kilometer vor dem Ziel. Ein ebenso geknickter Lieb dazu abschließend: „Wir waren auf der Powerstage vom Gefühl her sehr gut unterwegs und wollten uns wenigstens die drei Zusatzpunkte für die Bestzeit holen. Beim Anbremsen nach einer High Speed Passage ist auf einmal das Traggelenk gebrochen und wir sind zum Glück nur in eine Wiese gerutscht. Ein paar hundert Meter weiter hätte die Sache ganz anders ausgehen können. Für die Schneebergland Rallye werden wir das Auto gründlich durchchecken und alle wichtigen Teile wechseln. Für mich bedeutet das wieder viele Stunden unter dem Auto, worauf ich mich aber bereits freue.“

Für das Auto Lieb Rallye Team geht der Kampf um Cup-Punkte am 25. Juni 2016 bei der Schneebergland Rallye in Rohr im Gebirge (NÖ) weiter.